Lorenz Böhler war ein österreichischer Chirurg, der als Begründer der modernen Unfallchirurgie gilt. Er wurde am 10. April 1885 in Wien geboren und verstarb am 20. Juli 1973.
Böhler erlangte seinen Doktortitel in Medizin an der Universität Wien im Jahr 1910. Er war Assistent an der Chirurgischen Universitätsklinik in Wien, bevor er 1938 aufgrund des Anschlusses Österreichs an Deutschland seine Professur verlor. In den folgenden Jahren arbeitete er in verschiedenen Krankenhäusern und gründete eine private Klinik für Unfallchirurgie in Wien.
Böhlers bahnbrechende Arbeit lag vor allem in der Entwicklung neuer Methoden und Techniken zur Behandlung von Knochenbrüchen. Er konzentrierte sich darauf, Brüche nicht sofort zu operieren, sondern sie durch entsprechende Ruhigstellung und Lagerung zu fixieren. Diese Methode führte zu einer verbesserten Heilung und vermeidet häufig die Notwendigkeit von Operationen.
Im Jahr 1935 veröffentlichte Böhler sein bekanntes Buch "Der Unfallmechanismus und seine gesundheitlichen Bedeutungen", in dem er seine Ansichten und Theorien zur Unfallchirurgie darlegte. Das Buch hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Unfallchirurgie weltweit.
Lorenz Böhler wurde für seine Arbeit mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Er war unter anderem Ehrenmitglied mehrerer nationaler und internationaler chirurgischer Gesellschaften. Sein Erbe lebt bis heute in der Behandlung von Knochenbrüchen und Verletzungen fort.
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